- By Ralf Spoerer
- Published 27 Mai 2013
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Olympus Stylus XZ-10 – Edle Kompaktkamera
Olympus baut die Stylus-Reihe weiter aus. Nach den beiden Modellen XZ-1 und XZ-2 kommt nun die XZ-10. Und die ist kleiner, kompakter und leichter. Olympus will mit der Neuen in Richtung Panasonic DMC-TZ41 oder Sony Cybershot DSC-HX20 gehen. Viel Zoom, gute Ausstattung und top Bildqualität, das sind die Ansprüche an die XZ-10.
Fangen wir mit den Basisdaten an. In der XZ10 werkelt ein 12 Megapixel Sensor mit den Abmessungen 1/2.3 Zoll - entsprechend 6,2 x 4,6 Millimeter. Entsprechend hat die Olympus einen Brennweitenverlängerungsfaktor von 5,6fach. Damit hat die Objektivbrennweite von 4,7 bis 23,5 Millimeter eine aufs Kleinbildformat bezogene Brennweite von 26 bis 130 Millimeter. Die Ausgangsbrennweite von 26 Millimetern ist nicht der bestmögliche Wert aber ein sehr Guter. Die in dieser Klasse üblichen Werte liegen zwischen 24 und 28 Millimetern. In einem sticht die XZ-10 allerdings die meisten Konkurrenten aus: die Lichtstärke des Objektivs. Die beginnt bei f1.8 in der Weitwinkeleinstellung und liegt bei f2.7 in der maximalen Teleeinstellung. Die kleinste Blendenöffnung beträgt f8.0. Und wenn wir schon bei kleinster - größter sind, hier die nächsten Eckdaten: Längste Belichtungszeit 30 Sekunden, kürzeste 1/2000 Sekunde. Die niedrigste ISO-Empfindlichkeit beträgt ISO 100, die höchste ISO 6400. Eine aus der PEN-Reihe und von der OM-D bekannte Funktion hat die XZ-10 nicht: den Live-bulb, also die Langzeitbelichtung mit Live-Anzeige.
Zum Thema "in dieser Klasse": Die XZ-10 bringt gerade mal 221 Gramm auf die Waage - inklusive Speicherkarte und Akku. Und die Abmessungen? Abgesehen von der Dicke ist die Olympus kleiner als ein iPhone. Die Breite beträgt 10,2 Zentimeter, die Höhe 6,1 und die Dicke 2.3 Zentimeter. Der Kontrollmonitor ist ein Touchscreen und hat eine Diagonale von 7,6 Zentimetern und eine Auflösung von 920.000 Bildpunkten. Sprich: Mit der XZ-10 funktioniert die praktische Touchfokussierung. Wer's noch nicht kennt: Das Motiv anvisieren und mit dem Finger auf dem Kontrollmonitor auf das Element tippen, das scharf abgebildet werden soll. Je nach Einstellung fokussiert die Kamera nur auf diesen Punkt oder sie löst sogar gleich aus. Ach ja, eigentlich sieht man's ja schon auf den Bilder von der Kamera, trotzdem nochmal erwähnt: Die XZ-10 hat keinen Sucher, weder einen optischen, noch einen elektronischen. Und: Der Monitor lässt sich nicht – wie bei der großen Schwester XZ-2 - klappen.
Und wenn wir schon beim Vergleich zur XZ-2 (Foto oben: XZ-10 links, XZ-2 rechts) sind, diese hat einen 4fach-Zoom von 28 bis 112 Millimeter Kleinbildbrennweite, ebenfalls einen 12 Megapixel Sensor, allerdings im 1/1.7 Zoll-Format, was einer Größe von 7,4 x 5,6 Millimeter entspricht. Mit 346 Gramm bringt sie gut 120 Gramm mehr auf die Waage, wie die XZ-10. Mit 11,3 Zentimeter ist sie gut einen Zentimeter breiter, in der Höhe sind es gerade mal 5 Millimeter mehr aber in der Dicke schlägt die XZ-2 mächtig zu: Mit 4,8 Zentimetern ist mehr als doppelt so dick wie die kleine Schwester (Foto rechts: XZ-2 links und XZ-10 rechts). Ein Grund dafür ist der bereits erwähnte ausklappbare Monitor der XZ-2, auf den man bei der XZ-2 verzichten muss. Und auf noch etwas muss man verzichten: Einen externen Blitz. Die XZ-10 hat keinen Blitzschuh für einen Aufsteckblitz. Damit ist auch klar: Ein elektronischer Sucher aus der Olympus-Reihe lässt sich ebenfalls nicht an der XZ-10 verwenden.
Außer dem Touchfokus gibt es in der Einstellung "iAUTO" weitere Touchfunktionen. Da lassen sich diverse Veränderungen wie Kontrast, Farbton, Helligkeit, Schärfebereich und Bewegungsunschärfe per Fingerzeig verändern. Ansonsten geht die Navigation innerhalb der Menüs nur per Vierwegeschalter. Das von den PENs und der OM-D bekannte Megamenü gibt es bei der XZ-10 nicht. Die Wahl der verschiedenen Kameraeinstellungen geht daher nicht per Touchfunktion. Wie dann? Ganz einfach: Die OK-Taste drücken und schon erscheinen die diversen Punkte, die du einstellen kannst, auf der rechten Bildschirmseite. Nun einfach per Drehrad den gewünschten Punkt ansteuern. Am unteren Bildschirmrand werden nun für den entsprechenden Punkt die Auswahlpunkte angezeigt und können per Druck auf die linke oder rechte Taste des Vierwege-Kombischalters gewählt werden. Mit einem Druck auf die OK-Taste wird die Wahl bestätigt.
TIPP: In den verschiedenen Belichtungsprogrammen stehen nicht alle Kameraeinstellungen zur Verfügung.
Apropos Einstellungen: Auf der Kameraoberseite ist der Drehrad zum Einstellen der Belichtungsprogramme, der Ein-/Ausschalter, Zoomhebel und Auslöser. An Programmen stehen zur Wahl: P, Blenden- und Zeitautomatik, manuelle Wahl von Blende und Zeit, ART-Filter, Motivprogramme, die sogenannte Photo-Story und die schon erwähnte iAUTO - die intelligente Automatik. Neben den Knöpfchen und Rädchen auf der Kameraoberfläche, hat die XZ-10 hinten noch ein Vierwege-Kombidrehrad, und fünf Tasten: Wiedergabe, Menü, Info, Fn und Videotaste. Dazu gibt's an der Vorderseite um das Objektiv noch einen Drehring. Dessen Funktion lässt sich individuell festlegen, wie natürlich auch die der Funktionstaste. Die klassische Einstellung wäre dann beispielsweise in der Blendenautomatik "S" die Wahl der Belichtungszeit und in der Zeitautomatik "A" die Wahl der Blende. In der manuellen Einstellung kann dann die Blende mit dem vorderen Drehrad, die Belichtungszeit mit dem hinteren Drehrad eingestellt werden. Ist das Programm ART-Filter gewählt, reicht ein Dreh am vorderen Rad und man kann ruck-zuck den Filter wechseln. Genauso sieht es dann auch bei den Motivprogrammen aus. Mir gefällt das sehr gut, denn erstens geht's flott und zweitens direkt, ohne den Umwege über irgendwelche lästigen Menüs.
Ach ja, wer die ART-Filter nicht kennt – damit lassen sich Aufnahmen mit unterschiedlichen Effekten verändern. Olympus nennt das Art, also Kunst, andere Fotografen, nennen es vermutlich Kitsch oder Verunstaltung. Aber es bleibt ja jedem selbst überlassen, ob er die ART-Filter nutzt oder nicht. Ich persönliche finde einige der Filter spannend und nutze sie sehr gerne. Meine Lieblinge sind "Monochrome Film" und "Dramatischer Effekt". Noch ein Hinweis: Viele der Filter lassen sich noch individuell einstellen. Dazu einfach die rechte Taste des Vierwege-Kombischalters drücken und zwischen den verschiedenen Punkten wählen. Den Effekt sieht man direkt auf dem Kontrollbildschirm bei den Beispielbildern. Und damit ihr wisst, wovon ich rede: Hier alle elf ART-Filter in der Übersicht. Verwendet habe ich dabei immer die Basiseinstellung. Welcher Filter gerade zu sehen ist, steht in der Bildunterschrift. Wer bei der XZ-10 übrigens das ART-Braketing sucht, wird enttäuscht. Diese Funktion ist den Großen – XZ-2, PEN und OM-D – vorbehalten. Dabei macht die Kamera eine Aufnahme und speichert die in allen gewählten ART-Filter-Varianten ab. Die XZ-10 hat aber die normale Braketing-Funktion, bei der die Kamera drei Aufnahmen mit 1/3, 2/3 oder 1 Blendenstufe Abstand macht. So nun aber die ART-Filter.
Mit einem Klick auf das Vorschaubild werden die Aufnahmen in hoher Auflösung gezeigt. Die Bilder sind auf eine Größe von 800 x 600 Pixel heruntergerechnet. Die Bezeichnungen der ART-Filter stehen in der Bildunterschrift.
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Blasse Farben 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Crossentwicklung 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Diorama 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Dramatischer Effekt 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Gemaelde 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Lochkamera 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Monochrom Film 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Pop Art 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Soft Fokus 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Weiches Licht 800 x 600
Olympus Stylus XZ-10 ART-Filter Zartes Sepia 800 x 600
Noch ein Wort zur Fn-Taste. Die lässt sich im Menü nicht nur mit einer Funktion belegen, sondern mit mehreren. Wie das geht? Ganz einfach. Im "Anwender Menü", das ist das mit den Zahnrädchen, gibt es unter dem Punkt "B - Taste/Einst.Rad" den Eintrag "Tasten Funktion". Und genau hier wird festgelegt, welche Funktionen die Funktionstaste hat. Zur Wahl stehen unter anderem Bildmodus, Motiv-Programm, Effektfilter, Weißabgleich, Bildqualität ISO-Empfindlichkeit und ND-Filter. Insgesamt stehen 16 Punkte zur Wahl, die an- oder abgewählt werden können. Und wer sich jetzt fragt, wie eine Funktionstaste mehrere Funktionen haben kann - ganz einfach. Mit jedem Druck auf die Taste kommt die nächste Funktion. Ich habe sie beispielsweise auf Seitenverhältnis, ISO-Empfindlichkeit und ND-Filter eingestellt. Sprich: Mit dem ersten Druck auf die Fn-Taste kann ich das Format per Drehrad auf der Kamerarückseite einstellen, mit dem zweiten Druck die ISO-Empfindlichkeit und mit dem dritten den ND-Filter ein oder ausschalten. Natürlich kann ich auch nur eine Funktion auf die Taste legen, indem ich alle anderen einfach abwähle. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, wie die Fn-Taste arbeitet, geht die Arbeit damit flott von der Hand.
TIPP: Je nach gewähltem Belichtungprogramm, werden nicht alle auf die Fn-Taste gelegten Funktionen angezeigt. So ist beispielsweise im Belichtungsprogramm iAUTO die Einstellung der ISO-Empfindlichkeit nicht möglich, da die automatisch von der Kamera – je nach Lichtsituation – eingestellt wird.
Generell noch ein Wort zu den Menüs. Wer schon mal die Olympus-Menüs gesehen hat, wird sich auch mit der XZ-10 sofort zurechtfinden. Nach einem Druck auf die Menü-Taste kann man zwischen fünf Punkten wählen. Dem "Aufnahme Menü 1", "Aufnahme Menü 2", "Wiedergabe Menü", "Anwender Menü" und "Einstellungsmenü". Während die beiden Ersten die Standard-Einstellungen beinhalten – unter anderem Bildmodus, Dateigröße, Bildformat, Bildstabilisator, Belichtungsreihe und Blitz Steuerung – geht es im "Anwender Menü" rund. Da gibt's reichlich individuelle Einstellungen zu allen Funktionen der Kamera. Ein wichtiger Punkt: Man kann sich hier mit allen Punkten beschäftigen, aber man muss es nicht. In der Standard-Einstellung ist die XZ-10 ohne Probleme einsatzbereit. Aber, wer ein bisschen mehr aus seiner Olympus rausholen will, und sie sich so zurechtschnitzen möchte, wie er es gerne hätte, sollte sich die einzelnen Punkte genau anschauen. Interessant sind da die Punkte zur Einstellung der Tastenfunktionen, die Einstellungen des Kontrollbildschirms, die Art der Belichtungsmessung und Einstellung der ISO-Empfindlichkeit inklusive Festlegung der ISO-AUTO-Einstellungen, sowie Weißabgleich und Einstellung der unterschiedlichen Bildgrößen. Gerade ein Blick auf den Weißabgleich lohnt sich, denn hier können unter dem Punkt "CWB" (Custom White-Balance) Kelvin Werte zwischen 2000 und 14000 gewählt werden. So ist ein sehr genauer Weißabgleich möglich.
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Nach den Menüs noch ein paar Worte zur Ausstattung. Erwähnt hab ich's schon: Die XZ-10 hat einen Graufilter. Klasse, denn das Objektiv der Olympus hat kein Filtergewinde. Ebenfalls mit an Bord ein optischer Bildstabilisator. Der ist recht effektiv und bringt eine Verbesserung von rund drei Blendenstufen. Was damit gemeint ist? Steht die Kamera beispielsweise auf einer Brennweite von 100 Millimetern, solltest du eine Belichtungszeit von 1/125 Sekunde wählen, um ein verwacklungsfreies Bild zu bekommen. Der Stabilisator sorgt dafür, dass du statt dessen mit einer um drei Stufen längeren Belichtungszeit fotografieren kannst. Das wäre dann in diesem Beispiel 1/125 - 1. Stufe - 1/60 - 2. Stufe - 1/30 - 3. Stufe - 1/15 Sekunde.
Soviel erst mal zu den Basics – Tasten, Menüs, Bildstabi, ND-Filter und mehr. Nun geht's ans Fotografieren.
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